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Die Liebenden

Tarotkarte „Die Liebenden“ – Der Sündenfall aus der Bibel

By 12. März 2019März 22nd, 2019No Comments


Heute habe ich mal Lust, etwas über die Tarotkarte Die Liebenden zu schreiben. Es ist eine vielschichtige Tarotkarte, bei der es letztendlich um die Liebe geht. Heute möchte ich über Adam und Eva schreiben, und über den sogenannten Sündenfall.

Die Entscheidung

In ganz vielen Decks sehen wir drei Personen, einen jungen Mann und zwei Frauen – meist eine ältere und eine jüngere. Der junge Mann soll sich für eine der beiden Frauen entscheiden. In dem Fall dass da eine ältere und eine jüngere Frau abgebildet ist, geht es darum, sich von der Mutter zu lösen und sich für die junge Frau zu entscheiden. Damit entscheidet sich der junge Mann dafür, den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen. Er entscheidet sich dafür, erwachsen zu werden. Die dargestellte Entscheidung ist eine zwischen der Liebe zur Mutter und der ganz anderen Liebe zur gleichaltrigen Frau. Über allem schwebt einnkleiner Amor, der gleich seinen Liebespfeil abschießt.

Die Entscheidung im Bild der Tarotkarte von Arthur Waite

Warum hat Waite die traditionelle Bildgestaltung der Tarotkarte Die Liebenden so radikal verändert? Warum hat er dazu die Darstellung des sogenannten Sündenfalls gewählt?
Ich bin der Ansicht, dass Arthur Waite mit seiner Darstellung das Thema der Entscheidung nicht verlassen hat. Und auch nicht das Thema der Liebe.
Was haben Adam und Eva getan als sie den Apfel vom verbotenen Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen gepflückt und gegessen haben? Sie haben mit freundlicher Unterstützung der Schlange eine Entscheidung getroffen. Sie haben sich dafür entschieden, das wunderbare immaterielle Paradies zu verlassen und sich dem Leben in der materiellen Welt zu stellen. Dort nämlich wartet die Erkenntnis des Guten und des Bösen auf sie, zwischen denen sie sich ständig entscheiden müssen. Adam und Eva nach der Vertreibung aus dem Paradies, das sind wir Menschen in der polaren stofflichen Welt. Ständig treffen wir Entscheidungen aller Art. Die Entscheidung zwischen dem Guten und dem Bösen ist sicherlich eine der bedeutsamsten und folgenreichsten.

Das Gute und das Böse

Der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen ist kein moralisches Gewächs. So wie ich die Geschichte verstehe ist er auch nichts, was zur „Versuchung“ dort gewachsen ist. Und wenn Adam und Eva der Versuchung nicht widerstehen können, werden sie mit der Vertreibung aus dem Paradies bestraft. Nein, die unendliche Schöpfermacht, bzw. Gott ist nicht so ohne Liebe. Vielmehr ist er/sie die Liebe wie sie größer nicht sein kann. Gott straft nicht Es gibt nur Konsequenzen. Adam und Eva widersetzen sich also dem von Gott ausgesprochenen Verbot, die Früchte des Baumes zu essen. Daraus folgt selbst verständlich etwas. Sie werden nicht bestraft, aber ihr Handeln hat Konsequenzen. Der Mensch muss nun mal die Konsequenzen seines Tuns leben. Das kann sich schon wie Strafe anfühlen.
Im Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen ist vielmehr die Polarität der materiellen Welt bereits als Potential, als Keim angelegt. Dieses Potential aktiviert Eva, indem sie den Apfel vom Baum pflückt. Die Konsequenz aus ihrem Handeln besteht darin, dass sie den eingeschlagenen Weg weitergehen muss. Und dieser Weg führt heraus aus dem beschützten Paradies hinaus in die polare materielle Welt. Adam und Eva werden dort „wie Gott“. Das heißt, sie werden zu Schöpfern ihrer Welt, indem sie sich ständig entscheiden müssen und so ihre Welt formen.
Sie können sich aus diesem Weg nicht mehr wegstehlen. Sie können nicht sagen: Huch, das ist dann doch zu heftig hier, wir wollen zurück ins Paradies“. Es gibt keinen Weg zurück. Da stehen die Cherubim mit den flammenden Schwertern und bewachen den Eingang zum Paradies.

Und die Moral von der Geschicht?

Es gibt keine Moral. Wenn du den Text im 1. Buch Mose zum sog. Sündenfall liest, wirst du sehen, dass er total moralisch abgefasst ist. Adam und Eva folgen den Einflüsterungen der bösen Schlange, erliegen sie der Versuchung und werden bestraft. Welchen Sinn soll das denn machen. Ich werde mal versuchen, mich schlau zu machen, wie eine so wunderbare Methapher zu solche einer moralischen Geschichte werden konnte.
Wenn du dich für diese Geschichte interessierst, kannst du sie in der Bibel im 1. Buch Mose nachlesen. Und wie gesagt: Es ist eine Methapher für den Weg der menschlichen Seele. Und es geht immer um die große unendliche Liebe.

 

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