Der Aufbau eines Tarot-Decks
Ein klassisches Tarot-Deck besteht aus den 22 großen Arkana und den 56 kleinen Arkana.
Bei den Großen Arkan (arcauma, lat. Geheimnis), das sind die 22 sog. Trumphkarten, handelt es sich um eine Folge von Bildern, die den Weg der Selbstwerdung des Menschen in archetypischer Form zeigen. Ihre Herkunft ist erst ab dem 15. Jahrhundert belegt (siehe „Geschichte des Tarot“). Ich bin jedoch der Auffassung, dass die Aussagen der Karten weit älter sind als die bildlichen Darstellungen. Ihre Botschaften und Symbole gehören zum Menschheitswissen.
Die kleinen Arkana oder Zahlenkarten erinnern uns im Aufbau an gebräuchliche Spielkarten. Bei beiden gibt es die Zahlenkarten vom Ass bis zur 10 und die Hofkrten Bube, Dame und König. Der Hofstaat im Tarot hat zusätzlich noch den Ritter.
Die sog. Farben der Spielkarten (Herz, Pik, Karo und Kreuz) begegnen uns beim Tarot in den Symbolen (siehe „Die 4 magischen Werkzeuge„) der Stäbe, der Kelche, der Schwerter und der Münzen. Die entsprechende Anzahl von Symbolen waren auf den Karten As bis 10 dargestellt. Erst Arthur Waite versah die Karten der kleinen Arkana mit Bildern (siehe „Die Bilder der Zahlenkarten“).
Ob die Tarotkarten sich aus den Spielkarten entwickelt haben oder ob es umgekehrt war lässt sich nicht sagen.
Ebenso wenig weiß man, wie die großen und die kleinen Arkana zu einem Spiel wurden, obwohl sie in ihrem Aufbau doch sehr unterschiedlich sind.
Für mich steht es jedoch außer Zweifel, dass sie über ihre Verortung am kabbalistischen Baum des Lebens (Siehe: Die Verortung des Tarot am kabbalistischen Baum des Lebens) untrennbar zusammengehören.
Es können nur Karten-Decks, die ganz oder weitgehend diesem Aufbau folgen als Tarot bezeichnet werden. Es gibt alte und neue Kartendecks, bei denen entweder bei der Bezeichnungen der Karten oder bei ihrer Reihenfolge Veränderungen vorgenommen oder auch bei den Hofkarten noch eine Karte hinzugefügt wurde.
Der Tarot ist lebendig und möglicherweise bringt ein erweitertes Bewusstsein auch neue Bilder hervor.