Eine Tageskarte zu ziehen, erfordert ein kleines bisschen Mut. Ich riskiere, dass mir etwas vor Augen geführt wird, was ich nicht unbedingt sehen will. Und schon garnicht will ich mich damit auseinandersetzen. Doch nun habe ich die Schwerter VIII gezogen. Ich weiß auch sofort, um was es sich bei mir handelt. Da muss ich mal in mich gehen.
Aber nun zur Karte: Die Schwerter stehen für unsere Gedanken. Denen haben wir Fesseln angelegt. Die Zahl VIII zeigt uns stets einen Bereich, in dem es um Struktur und Ordnung geht. Das ist ja im allgemeinen eine gute Sache, aber es kann auch zu viel werden. Zu wenig Struktur und Ordnung erzeugt Orientierungslosigkeit und Durcheinander, zu viel Struktur engt ein. Hier auf dieser Karte sind die Gedanken zu sehr strukturiert und eingeengt, geradezu gefesselt. Das bedeutet, dass die Gedanken sich nicht ihrer Natur gemäß frei entfalten und sich ausdehnen können. In irgendeiner Angelegenheit oder bezogen auf eine Person wird mir angezeigt, dass ich eine vorgefasste Meinung habe, bis hin zu Vorurteilen. Auf jeden Fall sehe ich die Angelegenheit oder die Person nicht so, wie sie ist und kann sie nicht einfach so annehmen, wie sie ist.
Da ist das Wasser des Lebens zu einem kläglichen Rinnsal verkommen.
So ist das beim Tarot-Kartenlegen. Man muss sich das Zeug anschauen, was man so denkt. Denn im Universum geht kein Gedanke verloren.
