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Die Liebenden

Tarotkarte Die Liebenden – Die Bäume

By 29. April 2019No Comments

Der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen

In den Skulpturen und Abbildungen des sog. Sündenfalls ist meistens nur der eine Baum zu sehen, um den sich Schlange windet. Rechts und links daneben stehen Adam und Eva. Es ist der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Von dem Eva sagt, dass es sei „ein lustiger Baum wäre, weil er klug machte“ (1. Mose 3, Verds 6)
Hier an der Kathedrale von Amiens. Auch in Amiens hat die Schlange einen Frauenkopf.

Der Baum des Lebens

Auf der Tarotkarte Die Liebenden sehen wir die beiden bedeutsamen Bäume im Paradies: Den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen und den Baum des Lebens.
Neben Eva sehen wir auf der Tarotkarte Die Liebenden den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen mit der Schlange und den verbotenen Früchten. Neben Adam steht der Baum des Lebens. Er wird in dieser Geschichte 3 mal erwähnt. Im 1. Mose 2, Vers 9:

Die Bibelstellen:

„Und Gott der Herr ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, lustig anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen“.
Um den Baum des Lebens geht es in der weiteren Geschichte erst ganz am Ende. Da heißt es in 1. Mose 3, Vers 22:
„Und Gott der Herr sprach: Siehe Adam ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber daß er nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich.“
Nachdem Adam und Eva aus dem Paradies verwiesen worden waren, postierte Gott „vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem bloßen, hausenden Schwert, zu bewahren den Weg zu dem Baum des Lebens (Vers 24).

Wie könnten diesen Baum des Lebens verstehen?

Wieso schützt Gott den Baum des Lebens vor Adam und Eva? Die beiden haben sich mit dem Essen der Frucht vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen auf die Polarität der materiellen Welt eingelassen. Sie sind geworden „wie unsereins“, also wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Sie haben die Polarität kennengelernt und damit auch Tod und Sterben. Ihre Aufgabe ist es nun, sich nun auf dieses neue Dasein einzulassen. Das Thema des ewigen Lebens, für den der Baum des Lebens steht, also des Daseins jenseits von Zeit und Raum, ist noch nicht angesagt. Der Weg führt erst mal hinein in die materielle Welt. Da müssen Adam und Eva hin und den Weg zurück erst wieder suchen und finden. Deshalb postiert Gott die zwei Cherubim vor dem Eingang zum Paradies.

Der kabbalistische Baum des Lebens

In der Kabbala finden wir ein Symbol, den kabbalistischen Baum des Lebens. Er ist eine grandiose, umfassende, geheimnisvolle und multidimensionale Metapher für die göttliche Schöpfungsordnung. Ich verstehe ihn nur ansatzweise. Man könnte sich ein Leben lang damit beschäftigen.

Die schöpferische Energie strömt ganz oben durch die Sephira Kether in den Baum des Lebens ein. sie durchläuft alle Stationen (Sephiroth) bis hinunter zu Malkuth. Die Energie, die in Kether noch ganz immateriell ist, durchläuft auf ihrem g durch die Sephiroth einen zunehmenden Prozess der Manifestation und Materialisation. Endlich ganz unten auf Malkuth sind wir in unserer materiellen Welt angelangt. Hier ist die Welt, in der Adam und Eva nun leben, also wir alle. Der Blick nach oben ist uns vorerst versperrt und der Weg zurück nach Kether ist lang. Aber das ist wohl unsere Aufgabe: Den Weg zurück zum Schöpfer zu finden.

Quintessenz

Die Geschichte vom „Sündenfall“ ist eine Metapher. Sie schenkt uns ein großartiges Bild, das wir entschlüsseln können. Wie sagte schon der Kabbalist Luriah: Wer die Bibel wörtlich nimmt, ist ein Narr. Ich habe hier dargelegt, wie ich persönlich die biblische Geschichte vom „Sündenfall“ verstehe. Damit habe ich seine tiefe Bedeutung mit Sicherheit nicht im Ansatz ausgelotet. Es wäre überaus anmaßend, das zu behaupten. Ich bin sicher, dass diese Geschichte noch viel mehr Bedeutung birgt. Du bist eingeladen, dir deine eigenen Gedanken dazu zu machen.

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