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Der Turm

Im Bauch des Tieres – Der Prophet Jona (2)

By 19. Oktober 2025No Comments

Über Jona schlugen die Wellen zusammen. Er versank in den Fluten des aufgewühlten Meeres und glaubte, Gott habe ihn verstoßen. Er fühlte sich dem Tode nahe. Aber Gott schickte einen großen Fisch, der Jona verschlang. Drei Tage und Nächte blieb Jona im Bauch des Fisches. Dort drinnen betete er, lobte und pries Gott und dankte ihm für seine Rettung aus den Fluten. Dann sprach Gott zum Fisch und der spie Jona am Strand von Ninive aus.
Zum zweiten Mal sprach Gott zu Jona und gebot ihm, den Menschen in Ninive dieses zu predigen: Es bleiben noch 40 Tage, dann wird Ninive untergehen.
Da machte sich Jona auf und ging hinein in die große Stadt Ninive und verkündete, was Gott ihm aufgetragen hatte.

Die Menschen in Ninive nahmen auf, was Jona ihnen verkündete. Sie bekehrten sich zu Gott, fasteten und alle, Große und Kleine zogen Säcke an. Selbst  der König legte seinen Purpur ab, hüllte sich in einen Sack und setzte sich in die Asche. Der König befahl allen Leuten, zu fasten und in Säcken zu gehen. Die Menschen sollten Gott anrufen und jeder solle sich abkehren von seinem bösen Weg und vom Frevel seiner Hände Werk. Vielleicht könnte es Gott gereuen und er würde Ninive verschonen.
Als Gott sah, dass es ihnen ernst war und sie sich von ihrem bösen Wege abkehrten, gereute es ihn und er ließ ab von seinem Zorn. So wurde Ninive gerettet.

Soweit die märchenhafte Geschichte des Jona, der kein Prophet werden wollte.
Wenn du das Buch Jona liest (geht schnell, ist kurz), erfährst du im letzten Kapitel, warum Jona vor Gott floh, um nicht nach Ninive gehen zu müssen. Ich habe immer geglaubt, er hätte sich den Job nicht zugetraut. Dann war ich ganz verwundert als ich den Grund dafür gelesen habe. Im letzten Kapitel erfahren wir, dass er mit seinem Auftrag ganz und garnicht einverstanden war.

Das 4. Kapitel beginnt so: „Das verdross Jona gar sehr und er ward zornig und betete zum Herrn und sprach: Ach Herr, das ists, was ich sagte, da ich noch in meinem Lande war, darum ich wollte zuvorkommen zu fliehen gen Tharsis; denn ich weiß, dass du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und lässt dich des Übels reuen. So nimm doch nun, Herr, meine Seele von mir, denn ich wollte lieber tot sein als leben.“
Also Jona wollte nicht, das das böse Volk von Ninive ungestraft davon kommen sollte. Es sollte seiner Meinung nach vernichtet werden. Und er nimmt Gott richtig übel, dass er die Stadt verschont. Schließlich haben sich bekehrt und wandeltn nunmehr auf dem Pfad der Tugend.
Dieser widerborstige Prophet gibt mir wirklich ein Rätsel auf. Ich habe einen mir bekannten Pastor befragt. Der hatte auch keine Erklärung dafür. Lassen wir das einfach so stehen.

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